Das Skelett des Hauses und was den Holzrahmenbau besonders macht

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Häuser aus Holz haben ein ganz besonderen Charme, da ist es doch kein Wunder, dass sie sich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit erfreuen. Dabei ist Holzhaus nicht gleich Holzhaus.

Klassisch werden viele von ihnen auf Grundlage des Holzrahmenbaus gefertigt. Es handelt sich um eine traditionelle Bauweise, die immer weiter entwickelt wird und heute eine innovative und nachhaltige Alternative zur Nassbauweise darstellt. Im Folgenden stelle ich euch den Holzrahmenbau vor und ein paar Eckdaten zur Art und Weise zusammen.

Begriffe

Der Holzrahmenbau wird mitunter auch Holztafelbau oder Holzständerbau genannt und gehört zu den Trockenbauweisen.

Das bedeutet, dass im Gegensatz zu Bauphasen mit anderen Werkstoffen, wie etwa Beton, die Trocknungszeiten entfallen. Im Vergleich wird die Fertigungszeit eines Gebäudes somit verkürzt.

Herkunft

In Nordamerika wurden traditionell viele ein- und zweistöckigen Familienhäuser in der Holzrahmenbauweise konstruiert.

Diese Tradition ist schließlich auch nach Europa eingewandert, wo sich historisch eher die Nassbauweise durchgesetzt hatten.

Fertigungszeiten

Holzrahmenbau ist im Allgemeinen mit kurzen Fertigungszeiten verbunden. Das liegt nicht nur daran, dass es sich hierbei um eine Trockenbauweise handelt, sondern ist auch mit dem Prinzip der Voranfertigung verbunden.

Holzrahmen und Beplankung werden nach der Entwurfsphase im Werk angefertigt und daraufhin an den Bauplatz angeliefert. Somit entfallen einige Bauschritte vor Ort.

Konstruktionsprinzip

Der Holzrahmenbau besteht aus einem tragenden Gerüst aus Holzbalken, das mit Platten aus Holz oder Gips ausgesteift wird. Mit dieser Beplankung ist schließlich die Gestaltung der Außenfassade und des Innenraums noch nicht festgelegt.

Die Dämmung wird in den Innenraum der Außen- und Innenbeplankung eingelassen uns sitzt somit auf der gleichen Ebene wie die Balken, das Holzskelett.

Kosten

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der Holzrahmenbau nicht teurer ist als andere Bauweisen. Mit welchen Kosten ihr konkret rechnen müsst, hängt von vielen Faktoren ab.

Architektur und Design beeinflussen den Kostenaufwand eines jeden Bauprojekts. Hinzu kommen Aspekte der Nachhaltigkeit und Innovation. Rücksichtsvolles Bauen kann teuer sein, zahlt sich aber auf lange Sicht gesehen aus.

Vorteile

Die schnelle Fertigungszeit und die grundsätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten sind auf alle Fälle unter den Vorteilen zu verzeichnen. Hinzu kommen die Eigenschaften von Holz als natürlicher Baustoff, die sich später positiv auf das Raumklima auswirken. Wände, die aus Holzrahmen und Beplankung konstruiert werden, können zudem dünner sein als Nassbau Wände und trotzdem sehr gute Dämm-Eigenschaften aufweisen.

Wenn das Bauholz aus nachhaltig bewirtschafteter Forst stammt (und nur dann), ist bei der Holzbauweise auch die Nachhaltigkeit an vorderster Front der Vorteile zu erwähnen.

Nachteile

Ursprünglich war einer der größten Nachteile die erhöhte Brandgefahr. Diesem wurde gerade in den letzten Jahren entgegengewirkt, u.a. durch die Entwicklung und den Einsatz von Feuerschutzplatten, die DIN genormt verbaut werden.

Weitere Bedenken betreffen oft die Haltbarkeit, die in meinen Augen bei fachgerechter Umsetzung des Häuserbaus nicht begründet sind. Auch Gebäude, die in Nassbauweise gefertigt sind, können mitunter Defizite bzgl. der Haltbarkeit aufweisen.

Vorfertigung

Sowohl der Holzrahmen als auch die einzelnen Wände werden oft bereits im Werk bzw. in der Zimmerei vorgefertigt und dann an die Baustelle geliefert. Je nach Vorgaben und Konstruktion sind hier bereits Fenster und/oder die Dämmung eingesetzt.

Vor Ort werden die Einzelteile dann zusammengesetzt.

Verkleidung

Die Innen- und Außenverkleidung kann aus Holz oder anderen Baustoffen gefertigt sein.

Dabei wird eure Architektin oder Bauingenieurin darauf achten, dass die Werkstoffe sich etwa bei Wärme- und Kälteunterschieden ähnlich verhalten. Alternativ werden Maßnahmen getroffen, die unterschiedliche Verhaltensmuster ausbalancieren und ggf. abfangen. Holz als natürlicher Stoff arbeitet mitunter anders als beispielsweise Gipsplatten oder Metallpaneele.

Logistik

Die Bauteile können sowohl eingeschossig als auch zweigeschossig vorgefertigt werden. Die Logistik wird sich dementsprechend auf Größe und Umfang der Bauteile vorbereiten.

Gestaltungsfreiraum

Die Planung der Details erfordert nicht zwingend mehr Flexibilität von euch, auch wenn es um den Einsatz und die Positionierung von Fenstern und Türen geht.

Es gibt ein Standardraster in der Breite von 62,5 cm, nach dem Bauplatten und Dämmstoffe hergestellt werden. Das ist zwar weit verbreitet allerdings nicht verpflichtend hinsichtlich des Designs und der Architektur des Hauses.

Lebensqualität

Häuser aus natürlichen Baustoffen wirken sich positiv auf unsere Lebensqualität aus. Das überträgt sich somit auch auf Häuser, die auf Grundlage eines Holzrahmenbaus entwickelt und konstruiert werden.

Die moderne Architektur zeigt zudem, dass eine natürliche Lebensweise mit hochwertigem Design verbunden werden kann. Hierzulande haben Holzhäuser mitunter einen etwas verstaubten Ruf, den es besonders im Rahmen innovativer Hausbau Lösungen herauszufordern gilt.

Innenausbau

Innen bietet sich auf Grundlage der gewählten Holzbauweise durchaus ein auf Holz ausgerichtetes Design an. Es zahlt sich aus, dem Holz Raum zu bieten, um so seine volle Wirkung zu entfalten.

Holzwände lassen sich hervorragend mit Böden aus Steinfliesen, Schieferplatten oder gegossenem Beton kombinieren. So wird ein Holzhaus geerdet und es wird eine Balance im Design erzielt.

Nachhaltigkeit

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Das Material inkl. der Dämmung wird effizient und sparsam verbaut, und die Umwelt wird demnach bereits in der Bauphase weniger belastet.

Außerdem sind Passivhäuser, die mit einem Holzrahmen gefertigt werden, im Verbrauch auf lange Sicht gesehen energiesparender und effizienter.

Fazit

Im Bauwesen findet ein Umdenken statt, das dem Holzrahmenbau zu einer neugewonnenen Anerkennung verhilft. Bedenken, die in der Vergangenheit zur Sprache gebracht wurden, können wir heute im Rahmen innovativer Erkenntnisse und Entwicklungen hinterfragen und ggf. als irrelevant bewerten.

Innovation und Nachhaltigkeit sind das Gebot der Stunde. Es kann bei einem Neubau nicht mehr darum gehen, die kostengünstigste Option umzusetzen. Aus diesem Grund empfiehlt sich durchaus der Blick auf die Holzbauweise in all ihren Gestaltungsmöglichkeiten.

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