7 überzeugende Gründe, den skandinavischen Stil zu lieben

Karlyn Karlyn
Minimalistisches Sommerhaus mit viel Potenzial, SOMMERHAUS PIU - YES WE WOOD SOMMERHAUS PIU - YES WE WOOD Balcones y terrazas escandinavas
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Skandinavien ist ein Gebiet voller Naturschätze und dünn besiedelter Landschaften. Die Sommer sind kurz, die Winter lang, kalt und dunkel. Die Menschen hier holen sich daher gerne die Natur ins Haus, was sich in original skandinavischer Architektur und Inneneinrichtung widerspiegelt. Die Wohnkultur der Skandinavier ist weitgehend traditionell geprägt mit natürlichen Materialien, handwerklicher Qualität und einer natürlichen, farbenfrohen Farbpalette. Das skandinavische Design zählt zu den progressivsten Stilen der Welt. Eine neue Generation von Designern feiert mit der Verbindung von Natur, Tradition und Moderne international große Erfolge.

Aber was genau sind typische architektonische Merkmale des skandinavischen Stils? Eine gängige Beschreibung, die sofort Assoziationen hervorruft, sind die Elemente des so genannten ‚Schwedenhauses’: Farbige Holzhäuser mit Giebeldach, kleinen viereckigen Fenstern mit Fensterläden, die einen warmen, heimeligen Charme versprühen.

Als klassische Merkmale lassen sich natürliche Baumaterialien, niedrige Häuser mit Giebeln, bunte Fassaden, Fensterläden, Holzveranda oder großer Balkon, offene luftig helle Wohnräume und üppige Gärten nennen. Die skandinavische Bauweise ist vorrangig funktional und schlicht und strahlt trotzdem eine wunderbare Gemütlichkeit aus.

1. Farbige Fassaden

Farbige Fassaden haben in Skandinavien Tradition. Ein über die Grenzen Skandinaviens hinaus bekannte Farbe ist das typische ‚Schwedenrot’, die klassische in Schweden produzierte Dispersionsfarbe für den Außenbereich. Kleine Anekdote am Rande: Die Bezeichnung Falunrot bezieht sich auf den schwedischen Ort Falun und dessen mittlerweile geschlossene Kupfermine. Das aus dem Abraum des Kupferbergbaues in Falun gewonnene Pigment Falunrot wurde ab dem 16. Jahrhundert als Außenanstrich beliebt, da es den in Schweden vorherrschenden Holzhäusern eine Farbe gab, die an die Backsteinbauten wohlhabender Mitteleuropäer (insbesondere der niederländischen Backsteinhäuser) erinnerte. 

Doch neben der ästhetischen Funktion dient die farbige Fassade auch zum Schutz des Holzes gegen Schimmelbefall und Holzfäule. Richtig geplant, kommt eine Holzfassade übrigens ganz ohne chemische und gesundheitlich bedenkliche Holzschutzmittel aus. Farbige Anstriche werden dann eher aus optischen Gründen aufgetragen. Die klassischen Farben für den nordischen Stil sind neben dem Schwedenrot Blau, Grau und Gelb. Dass auch ein dunkles Blau durchaus eine Fassade verschönern kann, sehen wir auf dem Beispielbild.

2. Holzkonstruktionen

Durch die vorwiegende Holzbauweise haben skandinavische Häuser eine extrem gute Wärmedämmung und sind darüber hinaus auch umweltfreundlich. Im Gegensatz zu normalen Häusern speichern Holzhäuser die Wärme länger und das CO2 wird im Holz gespeichert. So ist die Umweltverschmutzung eines Holzhauses im Vergleich zu herkömmlichen Häusern sehr gering. Gerade in skandinavischen Ländern ist dies ein wichtiger Aspekt, da aufgrund der vielen kalten Tage im Jahr sehr viel geheizt werden muss. Holz ist darüber hinaus auch der am meisten verwendete Rohstoff, weil er schier unendlich vorhanden ist. In Norwegen wird zum Beispiel nur ein Drittel des jährlichen Nachwuchses an Holz geschlagen, was zeigt, aus was für einem großen Reichtum hier geschöpft werden kann. Holz ist ein umweltfreundlicher Baustoff, tatsächlich der einzige erneuerbare Baustoff. Seine Herstellung erfordert wenig Energie.

Doch Holz wird nicht nur für den Häuserbau selbst verwendet, sondern auch für das Interieur. Helle Fußböden aus Birke, Fichte, Kiefer oder auch Eiche sowie Wandpaneelen in Pastelltönen prägen die Wohnzimmerlandschaft der Skandinavier. Massiv-Holz-Möbel, Fußbodenpaneelen, Wände, Außenfassaden usw. sind wesentliche Elemente des nordischen Einrichtungsstils.

Hölzer in der skandinavischen Bauweise werden entweder gar nicht behandelt, gelaugt oder geölt. Die Farben entsprechen der gewachsenen Beschaffenheit des Holzes, anderenfalls wird auf Weiß oder Pastellfarben gesetzt. Möbelproduzenten verarbeiten vorrangig die einheimischen Nadelhölzer: Kiefer und Fichte. Die ebenfalls heimische Birke ist ein vielseitig nutzbarer Baum, deren Holz sich für bestimmte Möbel eignet, jedoch häufiger als Furnier oder in Spanplatten verwendet.

4. Giebel

Ein klassisches architektonisches Element für die skandinavische Bauweise ist der Giebel, der den Häusern den typisch nordischen Charakter verleiht. Giebel gibt es in verschiedenen Variationen:

Der Friesengiebel ist ein herausgezogener Anbau über einem so genannten Mittelrisalit – das heißt ein aus der Fassade vorspringender Gebäudeteil.Genau wie der Friesengiebel ist der Kapitänsgiebel ein übergiebelter Mittelrisalit, der mittig ausgerichtet ist. Anders als beim Friesengiebel besitzt der Kapitänsgiebel ein Satteldach mit kürzeren Dachflächen als das Hauptdach. Die Dachflächen reichen ein kleines Stück über die Mittelrisalit-Wände hinaus. Durch die Giebel gelangt viel Licht in den Innenraum: Der übergiebelte Risalit schafft zudem mehr Platz im Inneren des Hauses – mit besonderem Charme. 

Der Platz unter der Dachschräge im oberen Stockwerk ist besonders gemütlich und eignet sich perfekt für einen Schlafbereich. Auch eine Badewanne oder ein Schreibtisch machen sich im Giebel gut. Helle Farbtöne und farblich betonte Dachbalken im Giebel setzen diesen perfekt in Szene.

3. Fensterläden

Ein fester Bestandteil des klassischen skandinavischen Stils sind Fensterläden. Das reiche Holzvorkommen bestimmt natürlich auch hier die Art der Fensterläden. In den meisten Fällen sind sie aus Holz, in aller Regel als robuste flächige Schlagläden ausgebildet, da die Läden in erster Linie vor Kälte und Wind und nicht vor Sonne und Wärme schützen sollen. Die Lüftungsfunktion, etwa von Lammellen, hat hier keine große Bedeutung wie zum Beispiel in Südeuropa. Da die Fensterläden verriegelt werden können, wirken sie gleichzeitig als Einbruchschutz.

Fensterläden verleihen Häusern einen individuellen Charme. Unterschiedliche Farbgebungen im Gegensatz zum Außenanstrich sorgen für interessante Kontraste. Häuser mit Fensterläden führen fast automatisch zu Assoziationen mit Puppen- oder Zuckerbäckerhäusern. Doch auch die moderne Architektur bedient sich dem Stilmittel Fensteraden und erzielt wahrlich spannende Effekte. 

5. Balkone und Terrassen

Ausladende Balkone und Terrassen gehören zum skandinavischen Wohnstil dazu. Auch dieser Aspekt lässt sich auf die Naturverbundenheit der Skandinavier zurückführen.

Die Planung der Terrasse oder des Balkons ist am besten wie eine Erweiterung der Inneneinrichtung zu sehen. Für den skandinavischen Stil bedeutet das auch im Außenbereich eine Konzentration auf Minimalismus, helles Licht, Einfachheit und Natürlichkeit. Es gibt hier keinen Platz für unnötige dekorative Elemente, die von der Schönheit der Natur ablenken.

Bei der Gestaltung der Außenbereiche sollte man viele natürliche Materialien wie Stein oder Holz, einfache Linien und helle Farben in Pastelltönen verwenden.

6. Helles Interieur

Das helle Interieur hat in Skandinavien mehr als eine ästhetische Funktion. Die allseits präsenten hellen Farben bilden schlicht einen Kontrast zu den langen dunklen Tagen. Auch dicke Vorhänge sind ein typisches Merkmal der skandinavischen Inneneinrichtung, damit es im Midsomma auch nachts in den Zimmern einigermaßen dunkel wird. Insgesamt ist der skandinavische Inneneinrichtungsstil neben den hellen Tönen auch von vielen Lichtquellen wie Kamine, Kerzen und schönen Lampen, Emporen sowie offenen Koch- und Wohnbereichen geprägt.

Die häufig naturverbundenen Skandinavier holen sich ihr Stück Natur gerne in die Wohnung, weil sie sich durch die klimatischen Bedingungen einfach mehr drinnen als draußen aufhalten. Die bereits erwähnten Holzkonstruktionen werden mit Naturholzmöbeln aus Fichte, Birke oder Kiefer, verspielten Accessoires in organischen Formen und Naturprodukten aus Handarbeit ergänzt. Farbige Teppiche, Vorhänge und Kissen, gern aus großformatigen Mustern im Kontrast zu weißen Wandpaneelen, sind typische Bestandteile des skandinavischen Stils. Ein Stil, der einfach schlicht und dabei wunderbar charmant ist.

7. Üppige Gärten

Bunte Blumen, blauer Himmel, frische Brise und rotes Holzhaus – so stellt man sie sich vor, die typisch nordische Landidylle. Skandinavische Gärten sind in erster Linie geprägt von natürlicher Schönheit. Penibel gestutzte Rosen oder ein akkurat getrimmter Rasen sind hier fehl am Platz. Und genau darin liegt der Reiz des skandinavischen Gartenstils: Aufgrund des nur begrenzten Eingriffs in die Natur durch menschliche Hand und des absoluten Verzichts auf chemische Hilfsmittel können die Pflanzen ungestört wachsen und sich in ihrer wahren ursprünglichen Pracht entfalten. Ein weiteres charakteristisches Merkmal skandinavischer Gärten neben der naturbelassenen Zierde: der Nutzen. Das heißt, egal ob Kräuter, Obst oder Gemüse, nordische Gärten sind in erster Linie funktional.

Natürlichkeit, Schlichtheit und Nutzen sind also die Grundprinzipien für Garten und Beete. Man folgt dem Fluss der Natur, lässt die Gärten so unbegrenzt wie möglich wachsen. Die Beete werden durch Rasenflächen natürlich begrenzt. Beerensträucher und Obstbäume, Rhododendron und Buschwindröschen, Rosen, Hortensien und Klematis wechseln sich ab. Alles wirkt natürlich, aber nicht wild: Der Garten im skandinavischen Stil ist minimalistisch und in seiner Natürlichkeit einfach gemütlich.

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